In der vergangenen Januar-Gemeinderatssitzung wurde ein besonderes Anliegen grüner Politik beschlossen: die Einführung der Ganztagsgrundschule an der Theodor-Heuss-Schule.
„Die Ganztagsschule ist ein pädagogisch sinnvolles Leitkonzept, das Bildung, Betreuung und Erziehung als untrennbare ganzheitliche Aufgabe sieht“, begann Gemeinderat Rolf Siegel (Grüne) seine Stellungnahme.
Da es dabei um mehr geht als eine Halbtagsschule mit anschließender Nachmittagsbetreuung, „sind Unterrichts- und Lernbedingungen, Förderangebot, Aktivpausen und Kreativzeiten besonders zu gestalten“. Es müsse auf die unterschiedlichen Leistungsphasen der Schüler während des Tages eingegangen werden, eine Rhythmisierung sei notwendig. Siegel erläuterte: „Rhythmisierung bedeutet eine ausgewogene Verteilung der Unterrichtsangebote auf den Vor- und Nachmittag, ausgedehnte Mittagspause und längere Lehr- und Pauseblöcke“. Außerdem sei die Rhythmisierung Genehmigungsvoraussetzung für Ganztagsschulen.
Durch mehr individuelle Förderung der Schüler während des Schultags, sorgt die Ganztagsschule für mehr Bildungsgerechtigkeit. Hausaufgaben werden in der Schule mit Unterstützung der Lehrkräfte erledigt, wobei selbständiges und eigenverantwortliches Lernen im Mittelpunkt steht.
Um ganzheitliches Lernen und Betreuen umsetzen zu können, ist ein Umbau der Schulräumlichkeiten notwendig. Daher „ist die Lehrerschaft mit Rektorin Frau Schäfer an der Spitze, in enger Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung und dem Architektenbüro gefragt“, sagte Siegel. Besonders die Klassen-, Werk- und Sozialräume und der Schulhof müssten neu strukturiert werden.
Siegel präferierte die Einrichtung der verbindlichen Ganztagesschule von Montag bis Donnerstag jeweils von 8-15 Uhr. Dabei müssen alle Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss-Schule am Ganztagsangebot teilnehmen.
Siegel meinte, die Nachfrage sei so hoch, dass mit der Einrichtung der Ganztagsschule an der Theodor-Heuss-Schule ab dem Schuljahr 2019/20 mit der ersten Klasse begonnen werden könne. Den Eltern der Grundschüler bliebe immer noch die Wahlfreiheit zwischen den zwei Schulformen, da mit der Friedrich-Ebert-Schule die zweite Grundschule in Oftersheim als Halbtagsschule zur Verfügung stünde.